Die Zypernfrage| eine Kurzeinführung 7 Ausschnitt aus der Rede des Präsidenten der Republik Zypern, Herrn Nikos Christodoulides, vor dem Abgeordnetenhaus am 28. Februar 2023 „Die leeren Sitze der türkisch-zyprischen Abgeordneten in dieser Kammer (des Abgeordnetenhauses) sind einer der vielen Beweise für die Verstümmelung unseres Staates. Eine Verstümmelung, die es nicht erlaubt, die Bedingungen für Frieden und Sicherheit wirklich herzustellen, aber auch nicht, die Grundfreiheiten und Menschenrechte aller Zyprioten umzusetzen. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen heute erneut versichern, dass die Lösung der Zypernfrage innerhalb des vereinbarten Rahmens für mich oberste Priorität hat, damit unser Land endlich ein wiedervereinigter, unabhängiger, freier, moderner, europäischer Staat werden kann, das gemeinsame Heimatland des Wohlstands und der Sicherheit für alle seine rechtmäßigen Bürger, ohne jegliche Diskriminierung. Ich mache mir natürlich keine Illusionen. Ich weiß, dass alle meine Vorgänger, an die ich mich mit Respekt erinnere, die gleiche Zusicherung gegeben haben: Der erste Präsident, Erzbischof Makarios, Spyros Kyprianou, Giorgos Vassiliou, Glafkos Clerides, Tassos Papadopoulos, Demetris Christofias und der abtretende Präsident Nikos Anastasiades. Sie alle haben ihre Präsidentschaft beendet, ohne die aufrichtige Vision von Freiheit und Wiedervereinigung für unser Land zu verwirklichen, obwohl sie dies mit ganzem Herzen wollten. Der Grund dafür ist, dass die Forderungen der türkischen Seite über unsere Grenzen hinausgingen und über die Grenzen, die Demokratie und Menschenrechte jedem modernen, demokratischen Land und seinen Bürgern auferlegen. Trotz der Kompromisse, die im Laufe der Zeit von unserer Seite gemacht wurden, selbst nach dem historischen Kompromiss der bizonalen bikommunalen Föderation, hat der türkische Maximalismus keine Bemühungen zugelassen, die die Interessen aller rechtmäßigen Einwohner des Landes und niemandes sonst wahren. Letzte Woche hatte ich mein erstes informelles Treffen mit dem türkisch-zypriotischen Führer, dem gegenüber ich meine klare Position zum Ausdruck gebracht habe, dass der gegenwärtige Stand der Dinge keine Lösung für die Zypernfrage sein kann und ich alles Mögliche machen werde, um die Bedingungen für die Wiederaufnahme des Dialogs auf der Grundlage des vereinbarten Rahmens für die Suche nach einer Lösung für eine bizonale, bikommunale Föderation zu schaffen. Ich habe auch dem Sonderbeauftragten des Gener-
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