Die Zypernfrage

Die Zypernfrage| eine Kurzeinführung 5 … wenn das Ziel einer Lösung der Zypernfrage die Erhaltung und nicht die Zerstörung des Staates sein soll und wenn sie die Entwicklung eines friedlich geeinten Volkes fördern und nicht behindern soll, dann frage ich mich, ob die physische Trennung der Minderheit von der Mehrheit nicht als ein verzweifelter Schritt in die falsche Richtung angesehen werden sollte.“ Dr. Galo Plaza, Bericht des Vermittlers der Vereinten Nationen für Zypern an den Generalsekretär, UN-Sicherheitsrat S/6253, 26. März 1965. Wir alle sind Gefangene des Wissens. Zu wissen, wie Zypern verraten wurde, und die Aufzeichnungen über diesen Verrat studiert zu haben, macht unglücklich und verdirbt einem vielleicht für immer die Freude am Besuch einer der bezauberndsten Inseln der Welt. Nichts wird jemals die geplünderten Schätze, die zerstörten Familien, die geplünderten Dörfer und die mit Napalm verbrannten Wälder und Hänge wiederherstellen. Ebenso wenig wird irgendetwas die Bilanz der gefühllosen und groben Politiker mildern, die Zypern als etwas betrachteten, auf das sie ihre dummen und eingebildeten Pläne schreiben konnten. Aber Fatalismus wäre der schlimmste Verrat von allen. Die Akzeptanz, die Legitimierung dessen, was getan wurde, muss abgeweist werden. Eine solche Abweisung hat einen Wert, der über Zypern hinausgeht, denn sie zeigt, dass die Duldung von Unrecht kein „Realismus“ ist. Wenn das Unrecht erst einmal benannt und beschrieben ist und beim richtigen Namen genannt wird, ist eine Duldung unmöglich. Deshalb schreibt man über Zypern in Trauer, aber noch viel mehr in Wut.“ Christopher Hitchens, Hostage to History: Cyprus from the Ottomans to Kissinger (Geisel der Geschichte: Zypern von den Osmanen bis Kissinger) (London and New York: Verso, 1997). ” ”

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