unbeständig. Die Beziehungen zwischen den beiden Gemeinschaften verschlechterten sich, als sich eine Reihe von Ereignissen zu einer Krise ausweitete, die über die Grenzen Zyperns hinausging. Vereinzelte kleinere Zwischenfälle eskalierten zu Zusammenstößen zwischen den Volksgruppen. Türkisch-zypriotische Einwohner aus der ganzen Insel begannen unter dem Druck ihrer Führung, sich in bestimmten Gebieten zu konzentrieren. Dies entsprach der Politik der Türkei, türkische Enklaven unter ihrer Kontrolle zu errichten, um die beiden Gemeinschaften als ersten Schritt zur Teilung Zyperns entlang ethnischer Linien zu trennen. Die türkisch-zypriotischen Minister zogen sich aus der Regierung zurück, die türkisch-zypriotischen Mitglieder des Repräsentantenhauses zogen sich aus dem Parlament zurück, und türkisch-zypriotische Beamte gingen nicht mehr zur Arbeit. Schließlich zogen sich die Türkisch-Zyprioten aus allen staatlichen Institutionen und Regierungsstellen zurück. In den Jahren 1963-64 und 1967 kam es zu einem Aufflammen der Gewalt zwischen den Gemeinschaften. Die Türkei drohte, militärisch in Zypern zu intervenieren, aber internationaler Druck verhinderte 1964 und 1967 eine militärische Invasion. Nach den Drohungen der Türkei gegen Zypern brachte die Regierung der Republik die Angelegenheit vor den UN-Sicherheitsrat. Der Sicherheitsrat verabschiedete einstimmig die Resolution 186 vom 4. März 1964, deren Grundprinzipien seither das internationale Handeln in Bezug auf Zypern bestimmen. Diese Resolution: l legte die Mission des UN-Generalsekretärs für gute Diensten mit dem Ziel einer friedlichen Lösung auf der Grundlage einer vereinbarten Regelung im Einklang mit der UN-Charta fest l gründete die UNFICYP, die UN-Friedenstruppe auf Zypern l bekräftigte die Souveränität und den Fortbestand der Republik Zypern l bestätigte die Kontinuität der Regierung der Republik Zypern. Trotz der Aufforderung des Sicherheitsrates, die Souveränität und territoriale Integrität der Republik Zypern zu respektieren und auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt gegen sie zu verzichten, bombardierte die türkische Luftwaffe im August 1964 zyprische Dörfer. Am 26. März 1965 veröffentlichte der UN-Vermittler Dr. Galo Plaza einen der bedeutendsten Berichte, die je über Zypern verfasst wurden (S/6253). Der Plaza-Bericht betrachtete die Vereinbarung von 1959 als„eine verfassungsrechtliche Merkwürdigkeit“, stellte die Funktionalität des von der türkischen Seite geforderten Föderalismus aufgrund der Härte und Unmenschlichkeit der Bevölkerungsbewegungen in Frage, kritisierte die unverhältnismäßigen Vetorechte der Minderheiten und sah den Schutz der Rechte von Minderheiten in internationalen Instrumenten wie der Europäischen Konvention. Dr. Plaza sprach sich nachdrücklich gegen die von der türkischen Seite befürwortete geografische Trennung der beiden Gemeinschaften aus: Die Zypernfrage| eine Kurzeinführung 33
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